Orangen für die Liebe

Mit einem malaysischen Neujahrsbrauch, bei dem Orangen eine wesentliche Rolle spielen, starten wir ins Jahr 2024. Das Ende der chinesischen Neujahrsfeierlichkeiten wird heuer am 24. Februar begangen – auch in Malaysia, wo es eine große chinesische Min-derheit gibt. Da wird es Chap Goh Mei genannt und ist zwar kein offizieller Feiertag, aber die Menschen treffen sich zum Familienessen und wünschen sich alles Gute – viele, indem sie dem Gegenüber eine Orange schenken. Sie soll Reichtum bringen.

Alleinstehende Frauen verwenden die Frucht zu Chap Goh Mei auch als Glücksbringer für die Liebe und machen den Tag zu ihrem Valentinstag.

Ende des 19. Jh. begannen Frauen auf der an der Straße von Malakka gelegenen Insel Penang, Orangen mit ihrem Namen zu beschriften und ins Wasser zu werfen – in der Hoffnung, dass ihr zukünftiger Ehemann ihre Frucht und die Absenderin finden würde.

Zur Erleichterung der Kontaktaufnahme steht heutzutage die Telefonnummer oder der Social-Media-Kontakt auf der Orange. Zu Chap Goh Mei sind viele See- und Flussufer in ganz Malaysia jedenfalls gut besucht, von Männern und Frauen.

Und Männer, die sich nicht die Mühe machen wollen, solche Glücksbringer-Orangen aus dem Wasser zu fischen, können sie mittlerweile mancherorts von anderen – Geschäftstüchtigen – kaufen. Ob sich am Ende Reichtum und/oder Liebe einstellen, wird im Laufe des neuen Jahres klar.

Und wer leer ausgeht, beißt in die Orange und setzt auf Online-Dating.